Wassertiefen

Hochwasser im Norden von Hannover

Was Hochwasser angeht, steht Hannover nicht so im Fokus medialer Aufmerksamkeit, aber auch hier gibt es immer wieder Probleme mit über die Ufer tretenden Flüssen und Bächen. Fast regelmäßig werden Straßen im Süden der Stadt gesperrt, weil sie unter Wasser stehen und nicht passierbar sind. Den ein oder anderen hannöverschen Taxifahrer hält das allerdings nicht davon ab, es dennoch zu versuchen. Dummerweise sind Taxen in Hannover selten schwimmfähig.

Im Innenstadtbereich von Hannover wird das meiste Wasser über die Ihme abgeführt, um die Altstadt und Zentrum zu schützen. Aber der Abschnitt zwischen Ihmezentrum und Calenberger Neustadt gilt als Engstelle und soll daher aufgeweitet werden. Seit ein paar Jahren läuft der Umbau der Benno-Ohnesorg-Brücke, wenn auch nicht besonders schnell. Dazu kommen demnächst Grabungen an der Ihme, die dem Bereich ein neues Profil geben und damit mehr Raum zur Ausdehnung des Flusses bei Hochwasser schaffen. Allerdings ist das sogenannte “Calenberger Loch” nicht bei allen Bürgern beliebt , was zu heftigen Kontroversen führt.

Die Fotografie oben zeigt den Beginn der nördlichen Leinemasch. Hier, zwischen Herrenhausen und Limmer liegt die Wasserkunst zur Versorgung des Großen Gartens, das Leinewehr und die Einfahrt des Leineabstiegskanals. An dieser Stelle soll der große, künstliche Freizeitsee beginnen, der unter dem Namen Leinebogen im Sommer 2010 wochenlang die regionalen Medien beschäftigt hat. Auch wenn dieser See vorläufig nicht mehr als eine Idee ist, die Leine jedenfalls scheint mit ihrem Hochwasser schon einmal austesten zu wollen, wie sich ihre neuen Grenzen denn in Zukunft anfühlen könnten.

Kurvengucker

Fans von Hannover 96 vor der Nordkurve in Hannover

Patz 2. Dieses Mal nicht nur über Nacht. Für fußballbegeisterte Hannoveraner war dieser Sonntag ein guter Tag. Hannover 96 ist in eine Tabellenregion geklettert, die den meisten Fans mehr als nur ein Staunen abverlangt. Es klingt unglaublich, die Mannschaft von der Leine ist erster Verfolger der diese Saison dominierenden Borussia aus Dortmund. Und steht vor den Bayern. Sogar der Spiegel wundert sich.

Dabei ist vielen Anhängern von 96 klar, dass dieser Tabellenstand nur eine Momentaufnahme ist. Entsprechend sehen nicht wenige die bisher errichten 34 Punkte als wichtigen Schritt, diese Saison mal nichts mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben. Von Europa zu sprechen traut man sich in der Stadt dagegen noch nicht. Wenn doch, dann eher mit einem satirischen Seitenblick. Kein Thema ist eine mögliche Meisterschaft, dafür erscheinen 12 Punkte Rückstand und die Prognosen dann doch zu deutlich. Wobei, die Prognosen von vor der Saison konnte der Verein ja auch widerlegen.

Heute konnten sich die Fans und Zaungäste vor der Nordkurve neben dem Stadion erst einmal über den gelungenen Rückrundenstart freuen. Sogar in Chile wird über diesen Auftakt gejubelt. Bleibt nur noch abzuwarten, was den der Platzwart von der ganzen Sache hält.

Glanzasphalt

Lichtreflektion auf den Straßen Hannovers

 

 

 

 

 

 

 

 

Jetzt ist er wieder frei, der Asphalt, der in den letzten Wochen durch Schnee- und Eisbelag so manchen hannöverschen Verkehrsteilnehmer sorgen bereitet hat. Durch einen unglaublichen Wärmeeinbruch, der die Temperaturen auf zweistellige Plusgrade hoch treibt, wandelt sich Wasser überall in der Stadt von fester in flüssige Form. Mit den üblichen Konsequenzen: wie schon im letzten Jahr mehren sich die Schlaglöcher in der Region. Allerdings, nicht jedes Fahrbahnloch in Hannover entsteht auf diese Weise, manchmal sind die tierischen Bewohner der Stadt schuld.

Leider bedeuten die hohen Temperaturen auch, dass ein zum Schlittschuhlaufen frei gegebener Maschsee erst einmal in weite Ferne rückt. Statt dessen bleibt dem begeisterten Eisläufer nur der Pferdeturm, der derzeit täglich der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Oder aber die Ernst-August-Galerie, dort wurde für den Januar eine Kunsteisbahn aufgestellt, die allerdings nicht jeden zu überzeugen weiß.

Wer mit Kufen unter den Sohlen dagegen nichts anfangen kann, dem bleibt angesichts der Temperaturen noch eine andere Wahl: entspannt an einen Waldrand setzen und Singvögel beobachten. Bestimmte (exil-)hannoversche Blogger haben genau das vor.

Lichtwechsel

Hauptgüterbahnhof Hannover vom Weidendamm aus gesehen

Abschied vom alten Jahr. 2011 wartet. Wie gestern berichtet war Zweitausendzehn ein spannendes Jahr für Hannover, aber auch das nächste Jahr kann interessant werden. Schafft es 96 mindestens weitere 30 Punkte in dieser Saison zu holen und damit einen Platz in den europäischen Wettbewerben zu erreichen? Erreichen die Indians die Play-offs? Immerhin sind die Indianer vom Pferdeturm nach verkorkstem Saisonstart das derzeit erfolgreichste Team der zweiten Eishockey-Bundesliga. Wird die Umweltzone fallen? Bekommt Hannover endlich den längst fälligen D-Tunnel? Werden wir erste Baumaßnahmen sehen, die sich aus dem städtebaulichen Wettbewerb Hannover City 2020 ergeben? Und, um zum aktuellen Medienschrecken zurück zu kommen, wie lange wird der Winter diesmal dauern?

Ungeliebter Winter. Dabei lässt ein wenig Schnee viele Dinge in einem anderen Licht erscheinen. Der Hauptgüterbahnhof, vor ein paar Tagen vom Weidendamm aus fotografiert, wirkt so erstaunlich friedlich, statt einfach nur wie eine heruntergekommene Industrieruine. Übrigens ist das auch so ein Ort, dessen Zukunft für Hannover noch ungeklärt ist, und für dessen Nachnutzung es immer mal wieder neue Vorschläge gibt, ohne dass sich wirklich etwas tut. Der Schornstein dagegen gehört nicht zum Güterbahnhof, er steht auf der anderen Seite der Bahnlinie, auf dem Gelände von Continental

Wenn ich so aus dem Fenster schaue, wird der blaue Fleck auf dem Foto wohl der letzte blaue Himmel sein, den wir hier in Hannover 2010 sehen werden.
Also dann, guten Rutsch!

Strebenslos

Das Kröpckecenter in Hannover mit dem zum Abriss anstehenden Turm

Es gibt viele Bewohner dieser Stadt, die behaupten 2010 wäre so etwas wie das Jahr Hannovers gewesen. Tatsächlich, durch Lenas Sieg in Oslo, Christian Wulffs Wechsel auf den Präsidentenstuhl in Berlin und Margot Käßmanns Rücktritt, durch Hannover 96 mit dem knappen Klassenerhalt und der darauf folgenden außergewöhnlichen Hinrunde und nicht zuletzt mit den Scorpions, die im Eishockey das geschafft haben, was im Fußball noch fehlt: die deutsche Meisterschaft in die Stadt zu holen, mit all diesen Ereignissen wurde eine neue, ungewohnte Aufmerksamkeit auf Hannover gerichtet und so manche Meinung zu besseren hin revidiert. Was passt besser dazu, als dass auch der Innenstadtumbau voran kommt und Niedersachsens Landeshauptstadt damit auch baulich ansehnlicher wird?

Doch ausgerechnet hier harkt es. Viele Projekte werden angekündigt, aber nie gebaut, wechseln den Investor dann und wann, ohne das es recht voran geht oder es gibt andere Schwierigkeiten. Das Kröpckecenter gehört inzwischen auch in diese Kategorie. Noch erhebt es sich zwischen Georgsstraße und Bahnhofstraße und als ansehnlich haben es nicht viele hannoversche Bürger empfunden. Seit einigen Monaten wird umgebaut und eigentlich sollte hier, mitten im Zentrum des Stadt, ein “Weltstadthaus” entstehen. Doch vor ein paar Wochen die Entscheidung: der Turm kommt weg, es bleibt bei einem fünf Geschosse hohem Blockbau. Der ist einfach besser zu vermieten. Ist das das Bild einer aufstrebenden Stadt?

Schlussrunde

Weihnachtsmarkt um die Marktkirche mit Schnee in Hannover 2010

Heute ist Schluss. Richtig gelesen, zwei Tage vor Heilig Abend endet der Weihnachtsmarkt in Hannover, der seit rund 150 Jahren rund um die Marktkirche und in den angrenzenden Gassen statt findet. 170 Stände sollen in den letzten vier Wochen ein Millionenpublikum angezogen haben, Menschen die entweder dort waren um tatsächlich weihnachtliche Waren einzukaufen oder die einen der vielen Glühweinstände zum gesellschaftlichen Austausch genutzt haben. Mit dem Finnischen Weihnachtsdorf vor dem Ballhof und dem Wunschbrunnenwald, für den extra fünfzig Fichten aus dem Harz nach Hannover gebracht wurden, bietet der Markt einige abwechselnde Ecken für den unterschiedlichen Geschmack. Vorbei. Gottesdienstbesucher, die am Freitag Abend in die Marktkirche gehen, können von Glück sagen, wenn nicht wieder einmal die große Tanne vor dem Eingangsportal noch vor den Feiertagen abgebaut wurde. Und wenn es nicht all zu wüst drum herum aussieht.

Wem in den nächsten Tagen dann doch noch der Sinn nach einem Weihnachtsmarktbesuch steht, der kann sich einmal in der Region Hannover umschauen. In Wunstorf und in Neustadt zum Beispiel öffnen die Märkte noch ein paar Tage länger.

Gemanschetaucher

Die Problem mit dem Schnee in Hannover

Es stimmt schon. Das gegenwärtige Winterwetter bringt ein paar Tücken mit sich. Vorallem dort, wo viele Menschen aus einer Schneedecke ein seltsam graues Gemansche erzeugen, das so ziemlich das Gegenteil vom Winterzauber darstellt. Für manche Mitmenschen bedeutet so ein Zustand eine große Herausforderung.

Der Herr dort oben auf dem Foto ist allerdings keineswegs kurzerhand aufgestanden, um seinen Rollstuhl über eine unwegsame Schneematschverwerfungen hinweg zu schieben, sondern ist Teil einer Inszenierung, die heute Nachmittag vor dem Anzeiger Hochhaus am Steintor statt fand. Offenbar sollten von einem Fotografen ein paar aussagekräftige Fotos geschossen werden, mit denen die eindeutig unbefriedigende Räumsituation an einigen Orten der Stadt eindrücklich hervor gehoben werden kann. Dafür durfte sich der Fotograf, den man übrigens in der rechten untereren Bildecke entdecken kann, schön in den Matsch schmeißen.
Nun, da ich hier für Hannovershots kein Geld bekomme, hab ich es vorgezogen auf derartiges Verhalten diesmal zu verzichten.

Winterland

Winter im Georgengarten in Hannover

Überraschend früh hat der Schnee in diesem Winter in Hannover ein ausführliches Gastspiel gegeben. Schnell wurden Erinnerungen wach an den letzten Januar, als Kälte, Schnee und Eis wochenlang die Stadt im Griff hatten und der ein oder andere fordert vorbeugend die Salzkeule.

Dabei hat so ein schneereicher Winter viele schöne Seiten. Knirschender Schnee unter den Füßen, die bleiche Morgensonne läßt die eingefrorenen Baumäste glitzern, leise schnaufend zieht eine ältere Dame in ihrem roten Schianzug auf Langlaufschiern vorbei… Freitag Vormittag war der Georgengarten eine ganz eigene Welt.

Nun, am Wochenende war es leider schon wieder vorbei mit der weißen Pracht, umfangreiche Regenfälle bei deutlichen Plusgraden habe fast den gesamten Schnee dahin schmelzen lassen. Vorläufig, denn schon für die Montag startende Woche sind neue Schneefälle angekündigt. Ob das dann bis Weihnachten hält, ist die nächste spannende Frage.