Schlagworte: fassade

Farbwechsel

Fassaden in der Lenaustraße in Hannover

Immer wieder wird behauptet Hannover sei irgendwie “grau”. Die Innenstadt, die Architektur, die Außendarstellung und so weiter, alles grau. Tatsächlich hat Hannover ein nicht grade strahlendes Image und manchmal beschleicht einen so der Eindruck, die Stadt und ihre Bewohner würde an dem Innenbild der “unterschätzten Stadt” absichtliche feilen. Dabei kommen die schlechten Meinungen über Hannover in der Regel von Leuten, die die Stadt nie besucht haben oder sie nur aus dem ICE-Fenster kennen. Liest man dagegen zum Beispiel bei Xing Berichte von Menschen, die beruflich nach Hannover wechseln mußten, so sind diese Leute oftmals positiv überrascht.

Es ist auch nicht so, dass in Hannover nichts los ist. In den letzten Jahren gab es in Hannover Weltmeisterschaften im Rugby, im Tennis, im Eishockey, nicht zuletzt im Fußball und demnächst sogar im Rollstuhltanzen. Von der Weltausstellung Expo 2000 ganz zu schweigen. Wir haben einen EX-Bundeskanzler, der Hannover sogar für New York hält, eine Landesbischöfin, die angeheitert durch die Innenstadt cruised und mit Cyril Krueger und Lena Meyer-Landrut zwei talentierte junge Sänger in Stefan Raabs “Unser Star für Oslo” am Start.

Und falls das alles noch nicht reicht, oben der Beweis: ja, es gibt auch bunte Fassaden in Hannover. Von wegen “grau”.

 

Ausgeblickt

Fensteröffnung am alten Kröpckecenter Hannover

Noch kann man an einigen Stellen die alte Gestaltung des Kröpckecenters im Herzen von Hannovers Innenstadt erkennen. Doch der Abriss der Fassadenelemente schreitet immer weiter voran, teilweise sind Löcher bis tief in die Eingeweide des Hauses gerissen worden. Gleichzeitig schließt sich das “Kröpckeloch”, die Öffnung zur -1 Ebene, immer weiter. In ein paar Wochen wird es komplett geschlossen sein und damit ändert sich das Gesicht des Platzes wie zuletzt beim U-Bahn Bau der 1970er Jahre an dieser Stelle.

Bis das Center umgebaut ist, wird es noch ein paar Jahre dauern, wenn nicht Klagen von Anliegern den Umbau weiter verzögern. Diesen Ausblick wird es dann nicht mehr geben – aber vielleicht angenehmere Anblicke.

Messezeiten

Shop auf dem Messegelände in Hannover

Diese Woche sind sie wieder geöffnet, die Shops und Läden auf dem hannoverschen Messegelände. Hier und da sind ungewöhnliche Besucher unterwegs. Besonders fallen die Messegäste auf, wenn es sich um Menschen aus dem fernen Osten handelt, Japaner, Chinesen oder Koreaner. Gestern geriet so ein asiatischer Geschäftsmann in eine Üstra-Fahrscheinkontrolle und mußt feststellen, daß sein Messeticket und somit sein gültiger Fahrschein, bei den Kollegen auf dem Messegelände liegt. Heute Morgen konnte ich hingegen zwei andere fernöstliche Besucher erleben, wie sie in einer Stadtbahn für einen einheimischen Renter ihren Platz räumten – und sich dann mit größter Höflichkeit gegenseitig den verbliebenen freien Platz anboten.

Trotzdem scheint viel vom Messeflair verloren gegangen zu sein. Früher wurden sogar die Busse und Bahnen mit Fahnen geschmückt. Heute ist die Messe für das Leben in der Stadt eine Randerscheinung. Irgendwie schade.

 

Wechselspiel

Parkhaus in der Osterstraße

Parkhäuser in Hannovers Innenstadt gibt es so einige, aber das Parkhaus in der Osterstraße hebt sich von den anderen auf Grund seiner architektonischen Gestaltung ab. Die Parkplätze der einzelnen Ebenen sind gegeneinander verdreht und erzeugen so eine über die Fassade ablesbare plastische Struktur. Die Sichtbetonfertigteilbrüstungen sind ein Zeugnis der Entstehungszeit des Gebäudes, das von Wilke Architekten zwischen 1974 und 1975 errichtet. Etwas erhöht liegt das Erdgeschoss und bietet Gastronomie, Läden und ein Postfiliale, im Untergeschoss befindet sich, den meisten Hannoveranern bekannt unter dem Namen Gilde Bowling, ein Bowling- und Billardcenter.

Wer übrigens südlich vom Parkaus den schmalen Durchgang zum Georgswall benutzt, stößt unvermittelt auf einen kleinen Rest der Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert.

Nordsicht

Fassadenausschnitt eines Hauses in der Nordstadt von Hannover

Zwischen Universität und Weidendamm liegt die Nordstadt, ein sehr heterogener Stadtteil Hannovers. Studenten, junge Familien und Immigranten leben hier dicht an dicht miteinander. Entsprechend abwechslungsreich ist zum Beispiel die Kneipenszene im Stadtteil.

Unrühmliche Bekanntheit erreichte der Stadtteil durch die 1995 besonders gewalttätig verlaufenen Chaostage, bei denen sich Punks und Polizei heftige Straßenschlachten lieferten.