Schlagworte: schneedecke

Winterland

Winter im Georgengarten in Hannover

Überraschend früh hat der Schnee in diesem Winter in Hannover ein ausführliches Gastspiel gegeben. Schnell wurden Erinnerungen wach an den letzten Januar, als Kälte, Schnee und Eis wochenlang die Stadt im Griff hatten und der ein oder andere fordert vorbeugend die Salzkeule.

Dabei hat so ein schneereicher Winter viele schöne Seiten. Knirschender Schnee unter den Füßen, die bleiche Morgensonne läßt die eingefrorenen Baumäste glitzern, leise schnaufend zieht eine ältere Dame in ihrem roten Schianzug auf Langlaufschiern vorbei… Freitag Vormittag war der Georgengarten eine ganz eigene Welt.

Nun, am Wochenende war es leider schon wieder vorbei mit der weißen Pracht, umfangreiche Regenfälle bei deutlichen Plusgraden habe fast den gesamten Schnee dahin schmelzen lassen. Vorläufig, denn schon für die Montag startende Woche sind neue Schneefälle angekündigt. Ob das dann bis Weihnachten hält, ist die nächste spannende Frage.

Undurchsichtig

Plenarsaal des niedersächsischen Landtags in Hannover, von Dieter Oesterlen gebaut.

Was bedeutet eigentlich Transparenz? Das ist eine der wichtigsten Fragen, die interessierte Hannoveraner derzeit umtreibt. Auslöser sind die am Montag der Öffentlichkeit vorgestellten Entwürfe für einen neuen Plenarsaal des niedersächsischen Landtags am Leineschloss. Dabei ist es nicht so, das es nicht längst einen Plenarsaal gäbe, doch der ist den Nutzern nicht mehr zeitgemäß, bequem und eben transparent genug.
Das sollte er auch gar nicht sein, als er zwischen 1957 und 62 vom hannoverschen Architekten Osterlen gebaut wurde, viel mehr ungestört von äußeren Einflüssen und konzentriert sollte dort gearbeitet werden können. Heute fühlen sich die Abgeordneten in dem Saal dagegen beengt und leiden unter von diesem Raum ausgelösten Kopfschmerzen.

Schon 2002 gab es einen Wettbewerb zur Umgestaltung des Plenarsaals, der nicht umgesetzt wurde, jetzt wurde mit einem weiteren, ergebnisoffenen Wettbewerb eine neue Lösung gesucht. Den ersten Platz hat dabei ein von schlanken Stützen umrahmter Glaskubus eingenommen. Glas gleich Transparenz, so die Losung, doch genau hier beginnt die eigentliche Debatte. Zum einem über die vermeintliche Durchsichtigkeit von Glas in der Architektur, zum anderen über die gewollte, fast erzwungenen Analoge zur Transparenz der Politik, die ausgerechnet in diesem Projekt in den Augen vieler Hannoveraner in das Gegenteil umschlägt.

Der aktuelle Plenarsaal, soviel scheint klar, wird noch im aktuellen Jahr einer Veränderung weichen. Es bleibt also nur die Empfehlung, sich die Chance nicht entgehen zu lassen, ein Stück wichtige Nachkriegsarchitektur noch einmal ausführlich zu besichtigen, bevor sie endgültig verschwindet. Zwei Möglichkeiten gibt es: ab nächster Woche können die Entwürfe des aktuellen Wettbewerbs in der Wandelhalle, also im Bestand besichtigt werden, die vermutlich letzte Chance gibt es dann am 19. Mai, beim offenen Besucherabend.

Geweißt

Die alte Bult beim ersten Schneefall in Hannover im Winter 2009_2010

Der erste Schnee dieser Wintersaison ist da in Hannover und natürlich sind wieder einmal alle vollkommen überrascht. Winter? Den hat es hier doch noch nie gegeben – zumindest beschleicht den ungeübten Beobachter dieser Eindruck, wenn er einfach mal so verfolgt, welch Chaos und Anarchie auf den Straßen der Stadt ausgebrochen ist. Und Zeit zum Beobachten hat man dann ja auch, wenn man sich an einer Haltestelle rumdrückt und dreißig Minuten auf einen Bus wartet, der vor 28 Minuten hätte kommen sollen (abgesehen von den im Fahrplan folgenden Bussen…).

Dabei hat der Schneefall durchaus eine ganze Reihe positiver Aspekte: sieht toll aus, zwingt einen zu sportlicher Betätigung (sprich: Räumen von Fußweg und Eingang) und macht aus einem tristen Winter einen erfreulichen Winter. Habe ich erwähnt des es toll aussieht? Wie hier zum Beispiel auf der Alten Bult heute Nachmittag. Ist das nicht die Gelegenheit für einen entspannten Spaziergang?