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Wassertiefen

Hochwasser im Norden von Hannover

Was Hochwasser angeht, steht Hannover nicht so im Fokus medialer Aufmerksamkeit, aber auch hier gibt es immer wieder Probleme mit über die Ufer tretenden Flüssen und Bächen. Fast regelmäßig werden Straßen im Süden der Stadt gesperrt, weil sie unter Wasser stehen und nicht passierbar sind. Den ein oder anderen hannöverschen Taxifahrer hält das allerdings nicht davon ab, es dennoch zu versuchen. Dummerweise sind Taxen in Hannover selten schwimmfähig.

Im Innenstadtbereich von Hannover wird das meiste Wasser über die Ihme abgeführt, um die Altstadt und Zentrum zu schützen. Aber der Abschnitt zwischen Ihmezentrum und Calenberger Neustadt gilt als Engstelle und soll daher aufgeweitet werden. Seit ein paar Jahren läuft der Umbau der Benno-Ohnesorg-Brücke, wenn auch nicht besonders schnell. Dazu kommen demnächst Grabungen an der Ihme, die dem Bereich ein neues Profil geben und damit mehr Raum zur Ausdehnung des Flusses bei Hochwasser schaffen. Allerdings ist das sogenannte “Calenberger Loch” nicht bei allen Bürgern beliebt , was zu heftigen Kontroversen führt.

Die Fotografie oben zeigt den Beginn der nördlichen Leinemasch. Hier, zwischen Herrenhausen und Limmer liegt die Wasserkunst zur Versorgung des Großen Gartens, das Leinewehr und die Einfahrt des Leineabstiegskanals. An dieser Stelle soll der große, künstliche Freizeitsee beginnen, der unter dem Namen Leinebogen im Sommer 2010 wochenlang die regionalen Medien beschäftigt hat. Auch wenn dieser See vorläufig nicht mehr als eine Idee ist, die Leine jedenfalls scheint mit ihrem Hochwasser schon einmal austesten zu wollen, wie sich ihre neuen Grenzen denn in Zukunft anfühlen könnten.

Schmelzbereich

Ufer der Ihme in der Calenberger Neustadt gegenüber vom Ihmezentrum in Hannover

Das Tauwetter der letzten Tage hat Schnee und Eis in der Stadt deutlich zurück gehen lassen, aber zu einem Picknick im Freien, wie etwa hier hier am Ihmeufer, wird es noch für einige Zeit nicht reichen. Im Gegenteil, nächste Woche begint die CeBIT, und aus irgend einem wissenschaftlich noch nicht einwandfrei geklärten Grund ist zur CeBIT das Wetter in Hannover immer besonders verrückt. Zumindest gefühlt. Das allerdings die Besucher aus aller Welt noch mit den aufgeschütteten Schneebergen der Wintersaison konfrontiert werden, ist dann doch ungewöhnlich.

An diesen Picknickplatz vor dem malerischen Hintergrund des Ihmezentrums wird sich kaum ein Messegast verirren, auch wenn die Szenerie manch aisatischer Stadt ähnelt. Der Platz liegt am Calenberger Ufer der Ihme und somit in dem Bereich, der für einen besseren Hochwasserschutz in Hannover umgestaltet wird. Das Flußprofil der Ihme gilt an diesem Ort als Engstelle und damit als eine potentielle Gefahr bei Hochwasser. Der Fluß braucht mehr Raum, damit die Wassermassen bei Hochwasser abfliessen können. Also wird derzeit die nahe gelegene Benno-Ohnesorg-Brücke (die sogar ihr eigenes Blog hat) erneuert und dabei deutlich verlängert, der Uferbereich hier an der Seite der Calenberger Neustadt soll ausgegraben und um mehrere Meter tiefer gelegt werden. Weil das ganze hinterher auch eine gewisse städtebauliche Qualität erhalten soll, sind von Landschaftsarchitekten Terrassen vorgesehen worden, die die Hannoveraner zur aktiven Nutzung des Flußufers einladen werden.

Soweit der Plan. Noch ist dieser Uferbereich eine kritische Stelle. Hoffen wir also, dass nach diesem ungewöhnlichen Winter nicht auch außergewöhnlich viel Schmelzwasser auf Hannover zu kommt.