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Endschwung

Kaum hat es angefangen, ist es auch fast schon wieder vorbei: das Schützenfest in Hannover. Noch bis Sonntag Abend läuft das größte Schützenfest der Welt in seiner 485. Ausgabe. Damit ist es um Jahrhunderte älter, als dieser kleine Oktoberfestspaß, den sich die Münchner gönnen. Und während man dort um 11 aus dem Zelt geschmissen wird, geht es hier in Hannover um die Zeit erst richtig los. Wie gut wir Hannoveraner auf unserem Schützenfest feiern können, hat schon so manchen Rheinländer zum Staunen gebracht.
Nun bleiben nur noch drei Tage, es ist also Endspurt angesagt. Zumal das Fest in diesem Jahr ein wenig früher endet als gewohnt: der offizielle Zapfenstreich wurde vorverlegt, damit Sonntag Abend auch alle Zeit haben, Deutschland im Fußball-WM-Finale anzufeuern. Moment mal, Schützenfest und WM gehen gleichzeitig zu Ende? Macht nichts: zweieinhalb Wochen später beginnt schon das Maschseefest!

Zwischenleere

Schützenplatz in Hannover mit dem Gilde Tor

Der Schützenplatz, einmal im Jahr Schauplatz des größten Schützenfests der Welt, ist zur dieser Jahreszeit so ziemlich ausgestorben. Ein großer, weiter Platz, hier und dort gepflastert oder mit Asphalt belegt, ein paar hohe Pfähle mit Beleuchtungskörpern, Anschlusskästen für die Versorgung der Schausteller und natürlich das Rondell, das die Mitte markiert. Finden auf diesem Festplatz keine Veranstaltungen statt, liegt er recht verloren da. Das ist normalerweise auch kein Problem. Zeitweilig wird er dann als Parkplatz genutzt, zum Beispiel wenn das nebenan liegende Stadion viele Menschen an zieht, oder Spaziergänger queren ihn um den Weg zwischen Linden und dem Maschsee abzukürzen.

Jetzt allerdings muss man sich langsam Sorgen machen, ob die aktuelle Leere an diesem Ort etwa auch in der ersten Juliwoche hier vorzufinden seien wird. Dann nämlich findet das oben schon erwähnte Schützenfest statt, mit den typischen Zutaten einer Kirmes wie Festzelten, Bratwurstständen und Fahrgeschäften. Doch das Schützenfest befindet sich seit ein paar Jahren in einer Krise, und so wird 2011 erstmals seit Jahrzehnten das größte transportable Riesenrad der Welt nicht mehr in Hannover aufgebaut. Auch die Wildwasserbahn gastiert lieber auf dem Aschaffenburger Volksfest. Hannover lohnt sich nicht mehr.

Damit sich das ändert, und der Schützenplatz nicht wirklich Anfang Juli leer bleibt, wird beim Verein Hannoversches Schützenfest an einem neuen Konzept gebastelt. Im Februar soll es vorgestellt werden. Ach, und dann kommt ja erstmal das Frühlingsfest.

Aufgestellt

Das Riesenrad auf dem Schützenfest Hannover

Das größte transportable Riesenrad der Welt steht schon, denn am Freitag geht es los: das Schützenfest öffnet für zehn Tage seine Pforten. Auch das Schützenfest hat ein Superlativ zu bieten, es gilt als das größte Schützenfest der Welt. Außerdem wird es schon seit 1529 gefeiert, womit es wesentlich älter ist als das Münchner Oktoberfest. 

Eine Besonderheit ist das Nationalgetränk Hannovers, die Lüttje Lage. Eine Kombination aus Bier und Korn, die aus zwei oder drei Gläsern gleichzeitig getrunken wird. Besonders für ungeübte und Zugereiste eine spannende und lustige Angelegenheit.