Halbweiss

Neuer Schnee auf dem Grün in Hannovers Gärten

Hannover soll grüner werden. Mit dieser Forderung kann man in der Stadtgesellschaft derzeit bei vielen Debatten mitreden. Da ist zum Beispiel die Diskussion um die grundsätzliche Vorrangschaltung für den öffentlichen Personennahverkehr. Sollte diese zugunsten einer Grüne Welle an den Kreuzungen der Hauptverkehrsachsen aufgeweicht werden? Ist das ein besserer Weg Umweltbelastungen durch PKW Abgase zu verringern als die Einführung der Umweltzone (die immerhin sehr viele grüne Aufkleber in den Straßenraum gebracht hat)?
Und dann ist da der Versuch, die Eilenriede auszuweiten und für mehr städtische Grünflächen zu sorgen. Hannover soll grüner werden. Das ist aber leider nicht so einfach, weil es kaum an den Stadtwald angrenzende Flächen gibt, die für dieses Vorhaben genutzt werden können. Zwar gilt Hannover schon als die Stadt mit dem größten Grünflächenanteil in Deutschland, aber Zersiedlung und Flächenverbrauch nehmen auch in der Region immer weiter zu.
Grüner werden soll auch das Rathaus, und das ist nicht politisch gemeint. Dort geht es viel mehr um eine energetische Sanierung, um Wärmeverluste zu verringern und damit den Heiz- und Energiebedarf zu reduzieren. Hannover soll grüner werden. Das hat man sich im Rathaus offenbar bei der CeBIT abgeguckt, die versucht schon seit 2008 grüner zu werden.

Wer sich jetzt ein wenig schlecht fühlt angesichts der großen Vorbilder grüner Strömungen in Hannover, für den gibt es noch drei Tipps: durch Kleefeld verläuft der Grünen Pfad, für den ein oder anderen Leser vielleicht die Gelegenheit, sich mit Grün in der Stadt vertraut zu machen. Für Fortgeschrittene, die selbst tätig werden möchten, bietet sich dagegen das sogenannte Guerilla Gardening an. Dann wird Hannover grüner. Ach, und in Burgdorf gibt es eine Grüne Welle, bei der man sogar mit machen kann.

So, bei all dem Grün hat der Winter heute noch einmal versucht etwas Weiß in die Stadt zu bringen. War aber irgendwie ein halbherziger Versuch.

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